Literature
Lysozym (Muramidase) hydrolysiert bevorzugt die β-1,4-glykosidische Bindung zwischen N-Acetylmuraminsäure und N-Acetylglucosamin, Bestandteile der Proteoglycan-Zellwand bestimmter Mikroorganismen. Das Enzym kommt in vielen Organismen vor. In der Molekularbiologie wird üblicherweise das Enzym aus Hühnereiweiß zur Lyse von E. coli zwecks Plasmid-Isolierung eingesetzt (Ref. 1 Mini-Prep: Suppl. 15; Seiten 1.6.4-7). Die Arbeitskonzentration liegt hier bei 200 μg/300 μl. Beim sogenannten 'Maxi-Prep' kann ebenfalls zur Erhöhung (ca. 5 - 10 %) der Plasmid-Ausbeute Lysozym zugegeben werden (Ref. 1 Maxi-Prep: Suppl. 41; Seiten 1.7.2-4). Eine weiter Anwendung ist die Lyse von Bakterien zur Präparation bakterieller RNA (Ref. 1 Suppl. 15; Seiten 4.4.4-5). Die Arbeitskonzentration liegt hier bei 40 μg/ml (Stammlösung 50 mg/ml). Form: Das Protein selbst ist Lysozymchlorid - Das Chlorid ist Teil der Proteinstruktur. Es ist kein freies Natriumchlorid in der Präparation. Der maximale Chloridgehalt ist 4 %.Stabilität: Als lyophilisiertes Pulver ist Lysozym bei +4°C viele Jahre stabil. In Lösung beträgt die Stabilität bei pH-Werten von 4 - 5 bei +4°C mehrere Wochen und bei Raumtemperatur mehrere Tage. Das pH-Optimum liegt bei 9,2, der isoelektrische Punkt bei 11,0. Lysozym wird durch oberflächenaktive Substanzen wie SDS oder Alkohole und Fettsäuren, Imidazol und Indol-Derivate gehemmt. Stammlösungen in 10 mM Tris · Cl (pH 8,0) werden üblicherweise mit einer Konzentration von 10, 25 oder 50 mg/ml angesetzt, in der Regel direkt vor Gebrauch.